Schon längere Zeit ist aus verschiedenen Umfragen bekannt, dass sich viele junge Absolventen des Medizinstudiums eine konstruktive Unterstützung und Begleitung während ihrer Facharztweiterbildung wünschen. Die Wahl der Fachrichtung selbst ist sicher zunächst die zentrale Fragestellung. Ein gut strukturierter und koordinierter Weiterbildungspfad zum Erreichen des angestrebten Facharztzieles wird zunehmend zum Kardinalkriterium junger Assistenzärzte für die Entscheidung für den Arbeitsort. Nicht zuletzt spielen eine Vielzahl von persönlichen Fragen, die oft auch die gesamte Familie betreffen, bei dieser Entscheidung eine gewichtige Rolle. Schließlich geht es um die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten als Teil der gesamten Lebensplanung.
Um dem Wunsch der angehenden Fachärzte nach Strukturqualität und individueller Begleitung gerecht zu werden, haben sich die Kliniken und ambulant tätige Haus- und Fachärzte des Landkreises Görlitz für eine Kooperation entschieden. Schließlich gibt es im Landkreis anspruchsvolle berufliche Perspektiven in einem durchaus attraktiven Lebensumfeld.
Ausgangspunkt für die Initiative zum Aufbau eines Weiterbildungsverbundes war die gemeinsame Absichtserklärung des Landkreises Görlitz, der Kreisärztekammer Görlitz und der Ärzte-Netz Ostsachsen GbR vor dem Hintergrund des hohen Ärztebedarfes in den nächsten Jahren in der Region.
Am 03.04.2019 war es nun soweit. Nach ca. 10 Jahren Aufbauarbeit konnte im Parkhotel in Görlitz die Kooperationsvereinbarung des Weiterbildungsverbundes Ostsachsen von derzeit 6 stationären Einrichtungen und 8 ambulanten weiterbildungsbefugten Ärzten unterzeichnet werden.
Frau Ute Taube ist als Vorsitzende der Kreisärztekammer Görlitz in ihrem Statement auf die Bedeutung einer sektorenübergreifenden konstruktiven Zusammenarbeit eingegangen und hat die koordinierte Weiterbildung im Verbund als einen wichtigen Baustein zur langfristigen Sicherung einer hochqualifizierten medizinischen Versorgung in der Region hervorgehoben.
Frau Andrea Keßler, Referatsleiterin im Sozialministerium, berichtete über die Entstehung und nunmehr in Kraft getretene Förderrichtlinie für Weiterbildungsverbünde und motivierte die Ärzte und Geschäftsführer zur Umsetzung der geschaffenen Möglichkeiten. Die darin enthaltenden Chancen zur ärztlichen Nachwuchsgewinnung für die ländliche Region bezeichnete sie als wegweisend für die Zukunft.
Die Kooperationsvereinbarung unterzeichneten die Geschäftsführer der Kliniken:
Klinikum Oberlausitzer Bergland Zittau/Ebersbach-Neugersdorf, Sächsisches Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie Großschweidnitz, Städtisches Klinikum Görlitz, Krankenhaus Emmaus Niesky, Orthopädisches Zentrum Martin-Ulbrich-Krankenhaus Rothenburg und Kreiskrankenhaus Weißwasser.
Derzeit sind im Verbund 6 weiterbildungsbefugte Fachärzte für Allgemeinmedizin, 1 Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und 1 Facharzt für Neurologie vertreten. Weitere Kooperationspartner sind jederzeit willkommen.
Ansprechpartner für den Weiterbildungsverbund Ostsachsen sind Frau Ute Taube, Vorsitzende der Kreisärztekammer Görlitz und Herr Hans-Joachim Tauch, Netzmanager in der Ärzte-Netz Ostsachsen GbR und erreichbar unter infoaerztenetz-ostsachsende.